Auftakt unserer 1. Mannschaft in der Schwabenliga 2 Nord

 (vlnr. Wolfgang, Thomas, Denis, Manuel, Zacharias, Hans, Evander, Martin)


SGA startet mit Glück, Kampfgeist und starkem Teamgeist. Am Ende schlagen wir SK Keres-Augsburg 1980 mit 6:2!

Ein Bericht von Denis:

In der Saison 2025/26 besteht die Schwabenliga 2 Nord aus acht Mannschaften. Unser Ziel bleibt dasselbe wie im Vorjahr: der Aufstieg! Den Verlust unseres langjährigen Mitspielers Uwe Lang, der in der vergangenen Saison noch für uns aktiv war, bedauern wir zutiefst. Wenigstens konnten wir diesen schweren Verlust schachlich etwas kompensieren – mit den beiden Neuzugängen Hans Kampen und Evander Hammer. Beide sind übrigens keine Unbekannten, sondern ehemalige SGA-Spieler, die nun als „reaktivierte Kräfte“ wieder für uns ans Brett zurückkehren. Das erste Spiel war ursprünglich ein Auswärtsspiel bei Keres Augsburg, doch da es dort Probleme mit dem Spiellokal gab, sprangen dankenswerterweise die Schachfreunde Friedberg ein und boten an, einen Doppelwettkampf bei sich auszurichten. Da Friedberg 1 und Friedberg 2 ebenfalls in der Liga vertreten sind, mussten die beiden Teams in der ersten Runde gegeneinander antreten. Im Vorjahr endete dieses Duell noch klar mit 8:0. Diesmal gewann Friedberg 1 mit 6,5:1,5 – gerade ein halber Brettpunkt mehr, um uns den Spitzenplatz in der Tabelle streitig zu machen. 

Brett 6 – Manuel Waibel

Den ersten halben (glücklichen) Punkt konnte Manuel an Brett 6 beisteuern. Zwar folgten beide bis zum 15ten Zug noch der Theorie, bzw. gab es einige Vorgängerpartien, aber als Weiß dann eigene Züge spielte und Manuel mittels dem Zug 18.d4 zum Abtausch im Zentrum aufforderte, entschied der sich mittels exd4 für den falschen Abtausch und stellte den c-Bauern, mit dem er hätte besser im Zentrum schlagen sollen, einen Zug später ein. Weiß konnte daraufhin Initiative erreichen und Drohungen am Königsflügel aufstellen. Doch den entscheidenden Dolchstoß 25.Lh6 ! sah zum Glück nur Manuel selbst, aber sein Gegner nicht und so einigte man sich nach Damentausch ein paar Züge später auf Remis. 

Brett 7 – Wolfgang Angeli

 Der nächste halbe Punt kam an Brett 7 von Wolfgang. Wenn ich die Partie nachspiele und davon ausgehen kann, dass ich alle Züge der Notation von Wolfgang richtig entnommen habe, dann ging es hier Berg auf und Berg ab und jeder stand mal besser bzw. auf Gewinn. In der Eröffnung überließ Wolfgang dem Gegner einen Bauern, dafür stellte dieser die Rochade zurück. Als Schwarz dann doch die Rochade machte, einigte man sich schon (im 15ten Zug) auf Remis 

Brett 3 – Thomas Steiner

Der erste volle Punkt kam von Thomas an Brett 3, welcher seine Partie wie folgt sah: "An Brett 3 spielte Thomas Steiner gegen Anton Lindenmair. Der Keres-Spieler wählte überraschenderweise nicht die von ihm oft und mit Erfolg angewandte Königsindische Verteidigung, sondern erlaubte einen Übergang zur ruhigen Englischen Symmetrievariante. In dieser versuchte er mit einem frühen b5-Vorstoss Gegenspiel zu erlangen, was ihm aber nach weißem c4-c5 eine gedrückte und schwer zu verteidigende Stellung mit rückständigem d-Bauer einbrachte. Schließlich griff er fehl und gab nach Materialverlust auf, was die SGA nach 2 Remis von Wolfgang Angeli und Manuel Waibel mit 2-1 in Führung brachte."

Brett 4 – Hans Kampen

Die Führung weiter ausbauen konnte Hans an Brett 4. Auch hier die eigene Wiedergabe seiner Partie „Meine erste Turnierpartie seit 2019 – da war die Umstellung groß, nachdem ich zuletzt fast nur Online-Blitz gespielt hatte. Mein Gegner agierte sehr vorsichtig, also musste ich kreativ werden, um die Stellung zu verkomplizieren. Schließlich stand er völlig passiv, und ich erreichte ein Springerendspiel mit Freibauern auf beiden Flügeln, das forciert gewonnen war – sein König und Springer kamen einfach zu spät.“

Brett 8 – Zacharias Janowitz

Nach 4 aus 4 in der Vorsaison war die Erwartung klar. Was sollte da schon schief gehen? Nun zumindest hatte Zacharias Schwarz und sein Gegner wählte im Caro-Kann die Abtausch Variante aus der er zwar mit einem starken Springer auf e5 hervorging, aber mehr auch nicht und von weißer Initiative war weit und breit nichts zu sehen. Zacharias dagegen nutze die Gunst der Stunden und startete einen Minoritätsangriff am Damenflügel. Der schwache Punkt, den es im Minoritätsangriff anzugreifen gilt, ist ja bekanntlich der Bauern c6, bzw. hier der Bauer c3 und so dauerte es auch nur bis zum 22ten Zug als Zacharias den Bauern c3 gewonnen hatte und damit eigentlich auch die Partie. Eigentlich! Denn Zacharias erreicht zwar nach weiteren Abtauschen ein gewonnenes Springerendspiel mit Mehrbauern, aber beim entscheidenden Durchbruch entschied auch er sich für den falschen Bauernzug, was dem Gegner bei genauem Spiel nochmal die Chance zum Remis bot. Doch ein weiteres Mal war uns Fortuna hold und Zacharias konnte zum 4:1 erhöhen.

Brett 1 – Denis Wiegner

Denis an Brett 1 spielte gegen einen ehemaligen SGA Spieler, nämlich gegen Lothar Huebner. Nachdem dieser auch bereits im 5ten Zug auch von bekannten Pfaden abgewichen war, musste auch Denis (ähnlich wie Manuel in seiner Partie) sich im Zentrum erklären. Auch er wählte nicht die beste Schlagmöglichkeit und vergab somit die Chance mit Vorteil aus der Eröffnung zu kommen. Danach folgte auch hier schon bald der Damentausch und Denis erlangte zumindest ein leicht vorteilhaftes Endspiel. Er versuchte dann mittels seiner Bauernüberlegenheit am Königsflügel Gewinnchancen zu erlangen, aber als er zu zögerlich agierte, verpasste er die Möglichkeit noch größeren Vorteil zu erlangen und nach weiterem Abtausch endete die Partie im 48ten Zug Remis. Aber immerhin stand es nun schon 4,5:1,5. Der erste Mannschaftssieg war vollbracht.

Würde es nun wieder auf einen 4,5:3,5 Sieg hinauslaufen oder was konnte Martin und Evander noch beisteuern?

Brett 2 – Martin Schönwetter

Der Gegner von Martin kannte die Eröffnungsvariante eine Spur besser als er und konnte ohne zu überlegen bereits nach 16 Zügen nicht nur eine etwas bessere Stellung sondern auch einen Plan vorweisen, welcher Martin leider fehlte. Martin stand also schon nach der Eröffnung unter starkem Druck und musste letztendlich im 35ten Zug einen Springer für 2 Bauern geben, um noch „mitreden“ zu können. Danach war die Partie eigentlich entschieden, aber Martin wehrte sich und sein Gegner brachte es tatsächlich noch fertig im 58ten Zug eine Figur einzustellen was ein paar Züge später zum Remis führte. Na hat jemand mitgezählt? Zum dritten Mal war uns Fortuna hold. Ich sage doch, eigentlich gewinnen wir immer nur 4,5 3,5.  Aber halt, ein Brett fehlt ja noch!

Brett 5 – Evander Hammer

Unser Neuzugang Evander – dessen Verpflichtung nicht zuletzt meiner Überzeugungskraft zu verdanken ist feierte ein spektakuläres Comeback. Als ich ihn im Sommer bei unserem wöchentlichen Spieleabend kennenlernte, fiel mir bei ein paar Blitzpartien sofort auf, dass trotz längerer Pause noch enormes Potenzial vorhanden war. Ich zögerte also nicht lange und frage ihn (zugegeben mehrmals) ob er nicht Lust hätte wieder für uns zu spielen. Nach kurzem Zögern („… warum eigentlich nicht?“) unterschrieb er noch am selben Abend das Antragsformular. Hier nun seine eigene Zusammenfassung der Partie, welche die Kurzversion ist gegenüber der Langversion, die er schon im SGA Whatsapp Chat geteilt hat. „Meine erste Langzeitpartie nach fünf Jahren Pause gegen Hans-Peter Dillimann (DWZ 1660) wurde eine wilde Angelegenheit über 80 Züge. Ich spielte zu ggressiv, landete in einer chaotischen Stellung und stand zwischenzeitlich schlechter. Durch eine Taktik mit Mattdrohung gewann ich eine Figur, ließ in massiver Zeitnot aber mehrfach den Gewinn aus. Das Endspiel Turm + Springer + Bauer gegen Turm + drei Bauern war gewonnen, aber schwierig. Nach über 80 Zügen gab mein Gegner schließlich auf – ein nervenaufreibendes, aber erfolgreiches Comeback!“

Diese starke Mannschaftsleistung wurde anschließend bei einem gemeinsamen Essen gefeiert – und das sogar mit einer Premiere: Alle acht Spieler folgten der Einladung des Vorstands! Ein großes Dankeschön an unseren Vorstand für Organisation und Einladung.